Der Hype um GPT-5 war groß – zu groß, wie Kritisierende nun behaupten. Das neueste Sprachmodell von OpenAI sollte alles übertreffen, was bisher möglich war. Doch statt revolutionärer Fortschritte dominiert Ernüchterung die Diskussion. Nutzerinnen und Nutzer beklagen sich über inkonsistente Antworten und fehlende Innovationen. Was ging schief? Dieser Beitrag wirft einen genauen Blick auf die Schwächen und Kontroversen rund um GPT-5.

Hohe Erwartungen, große Enttäuschung: Der Start von GPT-5
Der Start von GPT-5, dem neuesten KI-Modell von OpenAI, wurde mit Spannung erwartet. Die Erwartungen waren hoch, denn das Vorgängermodell GPT-4 hatte bereits Maßstäbe gesetzt. OpenAI hatte im Vorfeld große Versprechungen gemacht: GPT-5 sollte schneller, intelligenter und vielseitiger sein als alles, was zuvor entwickelt wurde. Doch die Realität nach dem Launch ließ viele Nutzerinnen und Nutzer enttäuscht zurück. Die versprochenen Fortschritte blieben aus, und anstelle von Innovationen bietet das neue Modell vor allem inkonsistente Leistungen. Die anfängliche Begeisterung wich schnell einer ernüchternden Erkenntnis: GPT-5 konnte die hochgesteckten Erwartungen nicht erfüllen.
Ein wesentlicher Grund für die enttäuschenden Ergebnisse liegt in der übertriebenen Werbung und den überzogenen Versprechungen im Vorfeld des Releases. OpenAI hatte die Leistungsfähigkeit von GPT-5 als nahezu revolutionär beschrieben, doch die tatsächlichen Verbesserungen im Vergleich zum Vorgänger blieben marginal. Nutzerinnen und Nutzer bemängeln, dass das Modell häufig fehlerhafte oder unlogische Antworten liefert und die angeblich verbesserten Sprachfähigkeiten nicht bemerkbar sind. Experten führen dies auf einen Mangel an ausreichender Testphase und überzogene Zeitpläne zurück. Entwickelnde wollten das Modell offenbar zu schnell auf den Markt bringen, ohne die notwendigen Anpassungen und Verbesserungen vorzunehmen.
Die ersten Reaktionen waren dementsprechend kritisch. In verschiedenen Online-Foren und sozialen Netzwerken entlud sich die Enttäuschung. Zahlreiche Kommentare bekundeten Unzufriedenheit und die Forderung nach einer Rückkehr zu GPT-4, das in den Augen vieler zuverlässiger und konsistenter war. Kritische Personen aus der Tech-Szene äußerten sich ebenfalls skeptisch und warnten davor, dass OpenAI mit GPT-5 möglicherweise einen Rückschritt in der Entwicklung gemacht habe. Eine der bekanntesten Stimmen, der Technologieanalyst Max Braun, fasste die allgemeine Stimmung treffend zusammen:
„Die Erwartungen waren enorm, doch GPT-5 hat letztlich nur gezeigt, dass nicht jede neue Version automatisch besser ist.“
GPT-5 vs. GPT-4o – ein Vergleich, der spaltet
Technisch betrachtet bringt GPT-5 zunächst einige klare Fortschritte:
- Bessere logische Schlussfolgerungen und konsistenteres „Reasoning“.
- Reduzierte Halluzinationsrate, was besonders in Fachanwendungen wichtig ist.
- Optimierte Schreib- und Code-Fähigkeiten, vor allem bei komplexen Aufgaben.
- Schnellere Antwortzeiten durch überarbeitete Infrastruktur.
Doch in der Praxis fiel vielen auf, dass GPT-5 formeller, distanzierter und weniger kreativ wirkt. Wo GPT-4o oft mit spielerischem Ton, Humor und spontanen Einwürfen reagierte, liefert GPT-5 tendenziell sachliche, knappe und stark strukturierte Antworten. Für rein fachliche Anwendungsfälle mag das ein Vorteil sein – für viele Alltagsnutzende, die ihre KI auch als Gesprächspartner schätzen, ist es ein Verlust.
Ein weiterer Unterschied betrifft die Interaktionstiefe:
- GPT-4o war bekannt für flüssige, längere Dialoge, die auch abseits der eigentlichen Aufgabe persönliche Anknüpfungspunkte boten.
- GPT-5 kürzt längere Erklärungen häufiger ab und fokussiert stärker auf die unmittelbare Antwort – was effizient ist, aber weniger „menschlich“ wirkt.
Zudem führte OpenAI mit GPT-5 ein neues automatisches Modell-Routing ein. Die Idee: Das System wählt intern die am besten geeignete Unterversion für eine Aufgabe. Zum Start funktionierte das jedoch nicht zuverlässig – was dazu führte, dass GPT-5 in einfachen Fällen schwächer wirkte als erwartet.
Emotionale Bindung statt nüchterner Leistung
Für viele Nutzende mit Plus-Funktion war GPT-4o nicht nur ein Tool, sondern ein digitaler Begleiter. In speziellen Community-Gruppen berichteten Menschen, dass sie eine Art Beziehung zum Modell aufgebaut hatten. Diese emotionale Bindung basierte stark auf der nahbaren, humorvollen Kommunikation von GPT-4o. Mit GPT-5 fühlten sich viele plötzlich in eine formale, nüchterne Interaktionsweise gedrängt.
OpenAI reagiert – und rudert zurück
Die Kritik ließ nicht lange auf sich warten – und OpenAI-Chef Sam Altman reagierte schnell. Nur einen Tag nach dem Launch kündigte er an, dass Abonnierende der Plus-Version wieder auf GPT-4o zugreifen können. Diese Rückkehr sei zwar zeitlich begrenzt, könnte aber bei hoher Nutzung verlängert werden. Parallel wurden Verbesserungen für GPT-5 in Aussicht gestellt, darunter verdoppelte Rate-Limits und ein verfeinertes Modell-Routing.
Ein Lehrstück über Innovationszyklen
Der Start von GPT-5 zeigt, dass technische Überlegenheit nicht automatisch zu höherer Nutzerzufriedenheit führt. Während GPT-5 in Präzision und Effizienz punktet, fehlte vielen Nutzenden die Persönlichkeit und Gesprächsnähe, die GPT-4o auszeichnete. In einem Markt, in dem KI zunehmend als menschlicher Interaktionspartner verstanden wird, ist das ein entscheidender Faktor.
Fazit: GPT-5 ist zweifellos ein Meilenstein in Sachen Leistung, aber OpenAI musste lernen, dass Innovation nicht nur in der Rechenleistung, sondern auch in der Wahrung der Nutzererfahrung liegt. Die Rückkehr von GPT-4o ist mehr als eine technische Anpassung – sie ist ein Zugeständnis an die emotionale Seite der KI-Nutzung.









