Agentische KI zahlt sich aus: Unternehmen erzielen 1,7-fachen ROI

Künstliche Intelligenz ist kein Zukunftsversprechen mehr – sie ist operative Realität. Das belegt der aktuelle Bericht des Capgemini Research Institute „AI in action: How Gen AI and agentic AI redefine business operations“. Unternehmen, die generative und agentische KI bereits einsetzen, berichten von einem durchschnittlichen Return on Investment (ROI) in Höhe des 1,7-fachen ihrer Investitionen. Besonders spannend: die wachsende Rolle sogenannter AI Agents, die nicht nur automatisieren, sondern eigenständig Entscheidungen treffen und Prozesse steuern.

Autor: Michael Quast | Experte für KI-Transformation

Interaktion mit agentischer KI im Bürosetting
Interaktion mit agentischer KI im Bürosetting

ROI im Fokus: Investitionen zahlen sich aus

Die Studie basiert auf der Befragung von 1.607 Führungskräften aus 15 Ländern und 13 Branchen. Ihr gemeinsames Fazit: Wer auf KI setzt, profitiert finanziell. So berichten Unternehmen mit fortgeschrittener KI-Nutzung von:

  • Kosteneinsparungen von bis zu 31 % in Bereichen wie Lieferkette, Finanzen, Kundenservice und HR.
  • Effizienzgewinnen durch Automatisierung ganzer Workflows – im Schnitt 30 % der operativen Prozesse sind bereits KI-gesteuert.
  • Deutlicher Beschleunigung von Entscheidungen durch intelligentere Analysefunktionen.

Doch der finanzielle Ertrag kommt nicht von allein. „Der Schlüssel liegt in der organisatorischen Reife“, heißt es im Report.

Agentische KI: Wenn Maschinen autonom handeln

Während generative KI vor allem für Content, Analyse oder Planung genutzt wird, geht agentische KI einen Schritt weiter. Sie agiert in Form sogenannter AI Agents, die eigenständig Aufgaben übernehmen, sich koordinieren und Entscheidungen auf Basis komplexer Daten treffen.

21 % der befragten Unternehmen haben bereits erste agentische KI-Projekte im Einsatz – insbesondere in den Branchen Technologie, Industrie, Konsumgüter und Energieversorgung. Bis Ende 2025 soll diese Zahl um 48 % steigen.

Ein Beispiel: Ein AI-Agent im Kundenservice analysiert Beschwerden, priorisiert sie nach Dringlichkeit, antwortet automatisiert – und informiert bei Eskalationen direkt den zuständigen Mitarbeiter. Ein anderer Agent übernimmt parallel die rechtliche Prüfung der Antwortvorschläge.

Voraussetzungen für erfolgreiche Skalierung

Der Weg von Pilotprojekten zu produktiv eingesetzten KI-Systemen erfordert mehr als nur Technologie. Die Studie identifiziert fünf Schlüsselfaktoren für einen erfolgreichen KI-Rollout:

  1. Führung & Governance: Unternehmen mit klarer KI-Strategie und Verantwortungsstruktur erzielen schneller messbare Ergebnisse – im Schnitt 45 % schneller als andere.
  2. Datenqualität & Infrastruktur: Eine solide Datenbasis ist Voraussetzung für präzise Vorhersagen und intelligente Automatisierung.
  3. Workforce Transformation: Die Qualifikation der Mitarbeitenden hinkt oft hinterher. Unternehmen setzen daher verstärkt auf Upskilling und neue Kollaborationsformen mit KI.
  4. Kulturelle Bereitschaft: Akzeptanz im Unternehmen, insbesondere auf operativer Ebene, ist entscheidend für die nachhaltige Nutzung.
  5. Skalierungsstrategie: KI darf kein Einzelfall bleiben – erfolgreiche Firmen etablieren Prozesse, um neue Anwendungen kontinuierlich auszurollen.

Proprietäre Modelle und neue Budgets

Ein Trend sticht heraus: 77 % der Führungskräfte bevorzugen proprietäre KI-Modelle gegenüber öffentlichen Angeboten. Der Grund: bessere Integration in bestehende Systeme und höhere Datensicherheit. Zudem haben 36 % der Unternehmen 2025 erstmals ein dediziertes Budget für generative KI eingeführt – Tendenz steigend.

Ausblick: Von Experiment zu Exzellenz

Der KI-Rollout ist kein Experiment mehr – er wird zum Standard. Die Kombination aus generativer und agentischer KI verändert nicht nur Prozesse, sondern auch Rollen, Organisation und Führungsstrukturen. Unternehmen, die jetzt investieren und organisatorische Voraussetzungen schaffen, sichern sich laut Capgemini nicht nur Wettbewerbsvorteile – sondern einen direkten ökonomischen Nutzen.

„Agentische KI ist nicht einfach ein neues Tool – sie ist ein neuer Mitarbeiter“, so Oliver Pfeil, CEO von Capgemini Business Services.

Fazit: Wer heute KI strategisch einsetzt und organisatorisch vorbereitet ist, kann morgen operativ gewinnen. Der ROI ist messbar – und die Zeit zum Handeln ist jetzt.

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